Lothar Herbst by lothar-herbst.de since 1998 until today first edition: 11.11.2012 / last update: 27.04.2022
Stadtgeschichte
FolgenSiemiraufden geschichtlichen SpurenvonDinslakenWissenswertes aus der StadtgeschichteHinweisDieser Artikel wurden aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/DinslakenDerTextistunterderLizenz„CreativeCommonsAttribution/ShareAlike“verfügbar;InformationenzumLizenzstatuseingebundenerMediendateien(etwaBilderoderVideos)könnenimRegelfalldurch Anklickendieserabgerufenwerden.MöglicherweiseunterliegendieInhaltejeweilszusätzlichenBedingungen.Wikipedia®isteineeingetrageneMarkederWikimediaFoundationInc./ Lizenzbestimmungen:creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.deBeidenAngabenhandeltessichumeineMomentaufnahmederEinstellungindieseWebsite,Stand16.06.2019.Eventuelle Änderungen auf Wikibedia werden von mir nicht stendig kontrolliert und übernommen!
Mittelalter
DerNameDinslakenerklärtsichausdenbisindie1950erJahreimStadtgebietvorhandenenTümpeln,Laken.Im12.Jahr-hundertwurdeDinslakenineinemGrund-undZinsbuchdes KlostersWerdenals„Lakejuxtainstincfeld“(LakebeiHiesfeld)erstmalsurkundlicherwähnt.ImselbenZeitraumwurdeaucheinKastellerrichtet,welches1420zueinerBurg ausgebaut und in der Neuzeit als „Hexen“-Gefängnis genutzt wurde. Bereits1273verliehGrafDietrichVII.vonKlevederOrtschaftStadt-rechte.DinslakenerGewerbetreibendekonzentriertensichindieserZeitvorallemaufdieProduktionundden VerkaufvonTuchundLeinen.Am21.September1412stellteGrafAdolfII.vonKleveeineUrkundeaus,indererderStadtDinslakenein„Wollenamt“(eineTuchmachergilde)bewilligte. Vor 1433 ent-stand der Schwesternkonvent Marienkamp. 1478erhieltDinslakenMarktrechteundtrat1540derHansebei.WährenddesAchtzigjährigenKriegswurdedieDinslakenerBurg1627durchnieder-ländischeTruppeneingenommen undniedergebrannt,jedochspäterwiedererrichtet.Erst1770wurdederTurmderBurgdurchBlitzschlagschwerbeschädigtunddieBurgzumSitzdesRentmeistersumfunktioniert. 1709erwähnteeinevonWeselausgehendenBotenposterstmalsdieBezeichnung„Dinslaken“,ab1712bestandbereitseineregelmäßigePost-wagenverbindungvonDüsseldorfüber Dinslaken bis Wesel. 1753 wurde die Stadt Sitz eines collegialischen Landgerichts im Herzogtum Kleve. 1784 zählte Dinslaken 870 Einwohner.19. JahrhundertAlsDinslakennachdenNapoléonischenKriegen1816zurückanPreußenfiel,wurdederKreisDinslakengegründetund1823mitdemLandkreisEssenzumneuentstandenen LandkreisDuisburgzusammengefasst.Erstzum1.April1909existiertewiedereinLandkreisDinslaken,nachdemdasGebietvom8.Dezember1873zumLandkreisMülheimander Ruhrundvom20.April1887zumLandkreisRuhrortgehörthatte.WährendderMärzrevolution1848wurdezurAufrechterhaltungvonRuheundOrdnungeineBürgergardegebildet; am 4. Mai besuchte Prinz Wilhelm von Preußen (später Kaiser Wilhelm I.) die Stadt.1850entstandimZugederIndustrialisierungeineLeimfabrik,späteraucheineZündkerzenfabrik,1873eineEisengießerei.DieDinslakenerBurgwurde1853vonderFamiliedeFries erworben,diedarinLandwirtschaftundeineSchnapsbrennereietablierte.DiewirtschaftlicheBedeutungDinslakenslässtsichvorallemamAusbauderInfrastrukturerahnen.1855 hatteDinslaken1752Einwohner.Am1.Juli1856wurdenacheinerBauzeitvonnurzweiJahrenderAbschnittOberhausen–DinslakenderHollandstreckedurchdieCöln-Mindener EisenbahngesellschaftinBetriebgenommenundinFolgedessenderPostkutschen-verkehreingestellt.DurchdenAusbruchderCholera1866/1867verringertesichdie Bevölkerungszahlvorübergehend.1871lebteninDinslaken2147Menschen.1883wurdedasSt.-Vinzenz-Hospitalgegründet,eineFeuerwachefolgte1890ebensowiedieOrtsgruppe der SPD. Im selben Jahr bildete sich die Kolpingsfamilie als Gesellen- und Arbeiterverein.ÜberdasJahr1884wurdenerstmalsmehrals10.000TiereaufdemDinslakenerViehmarktdargeboten,derschonindenJahrenzuvorfürwirtschaftlichenAufschwunggesorgtund DinslakenzueinemZentrumamNiederrheingemachthatte.1896wurdeeinneuesAmtsgerichtfertiggestellt,welchesspäterauchalsRathausgenutztwerdensollte.ImselbenJahr begründeten August und Josef Thyssen in Dinslaken eine oHG; im Jahr 1897 begann der Bau des Walzwerks „Deutscher Kaiser“. 1900–1929 1900beschlossderDinslakenerStadtratdenBaueinesWasser–undeinesGaswerkssowiedieRückerwerbungderDinslakenerBurg,währenddieersteStraßenbahnDinslakensden Betriebaufnahm.DreiJahrespäterwurdendieerstenStraßenlaternenaufgestellt;1906beganndiebis1912andauerndeErrichtungderZeche„Lohberg“,woerstmals1909Kohle gefördertwerdenkonnte.Zum1.April1909wurdeerneuteinLandkreisDinslakeneingerichtet.ImselbenJahrwurdedieehemaligeBurganlagezumKreishausumgestaltet;bevor jedochdieerstenArbeitenaufgenommenwerdenkonnten,wurdenTeilederAnlagebeieinemBrandzerstört.DerViehmarktgewannindesnochweiteranBedeutung,sodassim selbenJahr33.500Tiereangebotenwurden.Bereitsseit1908berichteteder„DinslakenerGeneralanzeiger“alsersteTageszeitungDinslakens,1910wurdeeineVolksbücherei eingerichtet. 1913zählteDinslakenerstmalsmehrals10.000BürgerinnenundBürger.ImfolgendenJahrfördertedieZecheLohberg27.000TonnenKohle.EineStraßenbahnlinievomBahnhof nachLohbergginginBetrieb(1914).WährenddesErstenWeltkriegeswurdedie1914erbauteViehhallezumKriegsgefangenenlagerumfunktioniertund1916einneuerBahnhofin Betriebgenommen.1917verliehderStadtratsowohlAugustThyssenalsauchPaulvonHindenburgdieEhrenbürgerschaft.ImselbenJahrwurdediebisdahinselbstständige Gemeinde Hiesfeld nach Dinslaken eingemeindet.ZumEndedesKriegestrat1918einArbeiter-undSoldatenratzusammen,derStadtratbeschlossdieBildungeinerSchutzwehr.BeidenWahlenzurNationalversammlungkames 1919insbesonderedurchKonfliktemitkommunistischenGruppenzuUnru-heninDinslaken,diemitderErschießungeinesArbeitersinLohbergihrentragischenHöhepunktfanden. ImfolgendenJahrbesetztenaufständischeArbeiterundSoldatenunterdemNamen„RoteArmee“dieStadt;derBetriebsdirektorderZecheLohbergfielimselbenJahreinem Mordanschlag zum Opfer. AlsdasRuhrgebietam11.Januar1923wegenrückständigerReparationszahlungennachdemVersaillerVertragvonFrankreichundBelgienbesetztwurde,marschiertenbelgische TruppenauchinDinslakenein.DieStadt,wirtschaftlichdurchdieaufkom-mendeInflationundMassenarbeitslosigkeitgeschwächt,begannimselbenJahreigenesGeldzudrucken, kurzdaraufwurdejedochauchinDinslakendieRentenmarkeingeführt.DieallgemeinenUnruhen,insbesondereinLohberg,setztensichjedochfort,eskamzupolitischenMorden, der Betrieb der Zeche Lohberg kam zum Erliegen.1924räumtendiebelgischenBesatzerDinslakenunddieKohleförderunginLohbergwurdeerneutaufgenommen.NochimselbenJahrbesuchteKonradAdenauerdieStadt,diesich langsamvondenWirrungenderVorjahreerholte.1926gingendieAugust-Thyssen-HütteunddasWalzwerkDinslakeninderneugegründeten„VereinigteStahlwerkeAG“auf.Zwei Jahre darauf entstand die Baugenossenschaft „Hausbau GmbH“. 1930 wurde eine weitere Straßenbahnlinie der Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG nach Hiesfeld eingerichtet.Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg1930entstandeineOrtsgruppederNSDAP,kurzeZeitspäterorganisiertesichdieHitlerjugend.AlsGegenbewegungentstand1931mitUnterstützungderKPDder„Kampfbundgegen denFaschismus“.1933tratderStadtratschließlichunterAusschlussderFraktionsangehörigenvonKPDundSPDzusammen.DaraufhinbeganndiesystematischeDiskriminierung jüdischer Mitbür-ger, so wurde die jüdische Bevölkerung 1935 offiziell von den Viehmärkten ausgeschlossen. 1938wurdendieSynagogeunddasjüdischeWaisenhauszerstört,ebensoGeschäfteundWohnhäuserjüdischerBürger.DiejüdischeSchulewurdegeschlos-sen.DerVerbleibund dasSchicksalder35DinslakenerWaisenkinder,dieamMorgendes10.November1938,einenTagnachderReichspogromnacht,vordenAugenzahlreichversammelterDinslakener BürgergemeinsammiteinemihrerLehrerundErzieherausderStadtmiteinemLeiterwagen,dendieältestenderKinderschiebenmussten,ver-triebenwurden,istbisheute größtenteilsungeklärt.IhrLeidenswegführteüberKöln,HollandundBelgien.Mannimmtan,dassnurwenigederKinderdieVertreibungüberlebthaben.JüdischeMännerimAlter unter 60 Jahren – viele von ihnen hochdeko-rierte Soldaten des Ersten Weltkrieges – wurden von Dinslaken aus nach Sachsenhausen und Dachau deportiert. DasWaisenhausgebäudewurdeindennachfolgendenJahrendurchdieNSDAPgenutzt–heuteerinnertandieserStelleeinGedenksteinandiedamaligenEreignisse.Andenso genanntenJudenzug,denZugderKinder,erinnertzudemeineSkulpturdesDinslakenerKünstlersAlfredGrimminderNähedesDinslakenerRathauses.Vondenehemalsetwa250 jüdischenMitbür-gernlebte1942niemandmehrinderStadt.ZumKriegsausbruch1939gabesinDinslakenrund7480Wohnungen.WährenddesZweitenWeltkriegeswurdenTeile derKirchhellenerHeidezurAnlageeinesFeldflughafensenteignet;bereits1940wurdeDinslakendaraufhinZielalliierterBombenangriffe.1944gehörtendiesebeinahezumAlltagund fandenimJuniihrenvorläufigenHöhepunkt,als130SprengbombenaufdieStadtfielen.Am23.März1945begannenalliierteBomberstaffelnschließlichDinslaken„sturmreif“zu schießen. 511Menschen,darunterauch40Zwangsarbeiter(Quelle:Stadtarchiv,22.März2005)kamendabeiumsLeben.InsgesamtkameninDinslakenwährenddesZweitenWeltkrieges739 Zivilistenund165ZwangsarbeiterumsLeben.Dinslakenwurdezumehrals80Prozentzerstört.AmMorgendes24.März1945rücktenUSamerikanischeTruppenimRahmender OperationPlunderüberdenRheinnachDinslakenvorundkonntenesschließlicheinnehmen.BereitsimAprilwurdeimbesetztenDinslakendieFörderungderZecheLohbergwieder aufgenommen.ImMaizogendieUS-amerikanischenTruppenab.DinslakenwurdeTeilderbritischenBesatzungszone.GleichzeitigsuchtenersteFlüchtlingeausdenvonsowjetischen Truppen besetzten Ostgebieten eine neue Heimat in Dinslaken.Nachkriegsgeschichte1946ernanntedieMilitärregierungdenneuenKreistag.Zum1.ApriltratnachbritischemVorbildeineneueGemeindeordnunginKraft,MittedesMonatsfandendieerstenfreienund geheimenKreistagswahlenstatt.LandratwurdeArnoldVerhoeven.ImSeptemberkonntendieBürgerDinslakenserstmalseinenneuenStadtratwählen.ImOktoberwurdeWilhelm Lantermann zum Bürgermeister gewählt. In Trägerschaft des Kreises Dinslaken wurde zudem eine Volkshochschule gegründet.1947wurdedasBandeisenwalzwerk,ehemalsdasmodernsteundleistungsfähigsteEuropas,demontiert,1948dieMüllabfuhrmodernisiertunddieletztenPferdefuhrwerkedes städtischenFuhrparksendgültigdurchLKWersetzt.ImselbenJahrwurdedieEmscherineinneuesFlussbettamsüdwestlichenStadtrandumgeleitet.ZeitgleichbegannderAustausch derbisherigenGas-StraßenlaternendurchelektrischeLaternen,währendderWiederaufbauderStadtnachdenZerstörungendesKriegsvoran-getriebenwurde.1950zählteDinslaken 32.651EinwohneralsErgebniseinerVolks-,Berufs-,Wohnungs-undArbeitsstättenzählung.DerGroß-viehmarkt,vorwenigenJahrzehntennochwirtschaftlichesStandbeinderStadt, wurdeimselbenJahrausRentabilitäts-gründeneingestellt.1954wurdemitderTrabrennbahnamBärenkampdieheuteeinzigeHalbmeilenbahnDeutschlandseröffnetund1959 Heinrich Lübke als Bundestagsabgeordneter des Kreises Dinslaken zum Bundespräsidenten gewählt.Nachdemschon1955BanaterSchwabenundKroatiendeutscheimOrtsteilHiesfeldangesiedeltwordenwaren,wurden1960vorallemitalienischeGastarbeiterfürdenBergbauund dieIndustrieumworben,späterauchGriechen,KoreanerundTürken.1961betrugdieEinwohnerzahlnoch45.486,1969bereits55.300.Ab1971sorgtenAussiedlerausPolenfür weiterenBevöl-kerungszuwachs.1973starbWilhelmLantermannnach26JahrenAmtszeitalsBürgermeister,seinNachfolgerwurdeKarlHeinzKlingen.ImselbenJahrfeierte Dinslaken sein 700jähriges Stadtjubiläum.1975wirdderKreisDinslakenimZugedes2.NeugliederungsprogrammsmitTeilenderKreiseMoersundReeszumneuenKreisWeselvereinigt.DabeiverliertDinslakendenSitzdes Kreises.1978überschreitetDinslakendie60.000Einwohner-Marke.ZumGedenkenandieeinstigejüdischeGemeindeDinslakensunddiegeflohenenoderdeportiertenjüdischen Mitbürgerwurden1981Gedenkplattenaufgestellt,dieandasehemaligeWaisenhausundandiezerstörteSynagogeerinnern.Seit1993sollzudemeinMahnmaldesHünxerKünstlers AlfredGrimmandieehemalsbestehendejüdischeGemeindeerinnern.Mehrals30jüdischeGästeausallerWelt,überwiegendehemaligeDinslakenerBürger,wurdenzurEnthüllung des Mahnmals durch die Stadt zu einem einwöchigen Besuch eingeladen.1991kamDinslakenüberregionalindieSchlagzeilen.ImMaiversickertenrund270.000LiterBenzinauseinergebrochenenPipelineanderBundesautobahn3insErdreich.InHiesfeld wurdekurzdaraufvermutlichaufgrunddesBergbauseineGasleitungbeschädigt,dasLeckjedochrechtzeitigentdecktundversiegelt.BergarbeiterderZecheLohbergtratenaus ProtestgegendieKohlepolitikderBundesregierung1000MeterunterTageineinenHungerstreik,derbaldauchinweiterenZechenderRegionausgerufenwurde.ImJahr1996 branntenüber100TageMahnfeuer,dadieKumpelderZecheLohberg-OsterfeldihreArbeitsplätzedurchdierestriktiveKohlepolitikgefährdetsahen.1997überschrittDinslakendie Marke von 70.000 Einwohnern. Ende des Jahres 2005 wurde die Zeche Lohberg-Osterfeld geschlossen.MitderReihe„LocalHeroes“machteDinslakenalsersteTeilnehmerkommunedesKulturhauptstadtjahresimJanuar2010denProgrammauftaktzureuropäischenKulturhauptstadt Ruhr 2010.zurück an Start
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